Montag, 6. Februar 2012

Panelmeter Teil #1: Vorstellung, Grundfunktion und was nicht geht

Nun bin ich mal wieder an der Reihe ;-). Es freut mich zu sehen, wie unser Blog langsam wächst und immer mehr interessante Inhalte bekommt. Ich hab im Moment etwas Zeit, da ich nach Funktionsfreeze-Stress für die I-340 mit grippalem Infekt darniederliege...

Heute ein Beitrag über ein günstiges Panelmeter von Pollin für 5,95EUR. Hab mir eingebildet ich brauch so was für die Verbesserung meines alten Labornetzteils. Und außerdem ist es cool. Und günstig - sagte ich schon, oder?




Zunächst ein paar technische Daten:
  • Eingang max. 199,9mV=
  • Anzeige max. “1999” 3½-stellig
  • Mit autom. Polaritätsanzeige
  • Anzeigetyp LCD (Flüssigkristall)
  • Messmethode Dual-Slope A/D-Wandler
  • Bereichsüberschreitung Anzeige “1” im Display
  • Messfolge 2-3 Messungen pro Sek.
  • Eingangsimpedanz >100MOhm
  • Genauigkeit ±0,5% (23°±5°C <80% Luftfeuchtigkeit)
  • Dezimalpunkt wählbar über Drahtbrücke
  • Betriebsspannung 8-12V=
  • Maße BxH 68mm x 44mm
  • Einbaumaße BxH 54,5x38mm
Eigentlich ganz cool das Teil - ok, es hat keine Hintergrundbeleuchtung ;-). Über Spannungsteiler bzw. Shunts kann das Teil in einem großen Wertebereich für Spannungs- und Strommessung eingesetzt werden. Man kann entweder direkt die Widerstände/Drahtbrücke auf der Platine ersetzen, oder mit externen Widerständen arbeiten. Über das kleine Poti auf der Rückseite kann auch eine Kalibierung mit einer Spannungsreferenz erfolgen. Übrigens ein Tip fürs Anschließen: hab einfach Stifte in die Lötösen eingelötet, dann kann ich mit Standard-Steckkabeln arbeiten und kann die Komponente leicht in anderen Projekten wiederverwenden.

Soweit so gut, also probieren wir es gleich mal aus:


Wunderbar, das Teil funktioniert also prima und zeigt korrekterweise 0V an. So, jetzt will ich mal schauen, ob das Ding auch Spannung misst ;-): Einfach zweiten 9V Block dran und los gehts - uups - der Messbereich geht aber nur bis 200mV, aber das Meter zeigt brav 1 als Overload an. Na gut, muss ich also doch schnell den Horowitz & Hill bemühen und die Spannungsteilergleichung wälzen... Aber als Physiker leite ich mir die natürlich einfach schnell aus den Grundgesetzen der Elektrodynamik und Festkörperphysik her. Ich weiss, ich weiss, ich hätte die Zeit und Energie auch auf das Umlöten der Brücke für den Kommapunkt aufwenden können, das heb ich mir aber für später auf ;-).


Ok, der Wert scheint plausibel (9,03V; bitte Komma versetzt denken) und stimmt auch mit dem überein, was mein Uni-T UT61E anzeigt (90,3mV). Hab über 1M, 10k V-Teiler den 200mV-Bereich des Panelmeters auf 0-20V gemappt.

Wunderbar, Grundfunktion ist also gegeben und Genauigkeit sieht auch ganz gut aus. Also weiter zum nächsten Punkt: Kann das Panelmeter auch die Spannung messen, mit der es versorgt wird (was häufig als "Common ground capability" bezeichnet wird)?

Die Antwort ist leider "NEIN". Das kann es nicht. Versucht man es, bekommt man immer nur den Overload Hinweis "1". Na super! Muss ich jetzt in mein Labornetzteil eine 9V Batterie einbauen? Das wäre nicht so praktisch. Oder besser doch ein "teures" Panelmeter kaufen, das "common ground" kann? Aber so schnell gebe ich nicht auf, das muss doch irgendwie gehen, oder?

Fortsetzung folgt...

3 Kommentare:

  1. Schön - unser Blog fängt echt langsam an zu leben! Ich stell mir das gerade bildlich vor, wenn Du die Batterie am Netzteil wechselst ;-)

    Aber im Ernst - das muß doch gehen. Habe grad keine vorstelung, was dabei eigentlich das Problem ist - hast du das näher recherchiert? Vielleicht kann man ja irgendwie eine Trennung hinbekommen...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Es gibt natürlich eine Möglichkeit. Mehrere sogar ;-). Wollte es spannend machen. Eine Methode hab ich bereits ausprobiert, die andere muss ich erst noch. Werde beide vorstellen. Eine Methode verstehe ich so etwa, die andere nicht (obwohl sie zumindest teilweise zu funktionieren scheint) - aber da werdet ihr mir vielleicht helfen können.

      Löschen
  2. Da bin ich gespannt. Habe auch noch ein paar so Dinger rum liegen, welche ich aus genau diesem Grund nicht verbaut habe. In das Netzteil hatte ich dann seinerzeit ein paar gute alte Zeigerinstrumente vom Flohmarkt eingebaut. Schaut nach "Retro" aus...

    AntwortenLöschen