Freitag, 26. Dezember 2014

Useless Box

Es ist mal wieder Weihnachten – und wenn man Gänsebraten, Verwandtschaft und Weihnachtsliederfolter überstanden hat kommt die Zeit in der man traditionell den Lötkolben erwärmt. Typischerweise lege ich mir dazu im Vorfeld schon mal ein paar Bastelteile zurecht. Dieses Jahr kommt etwas Besonderes hinzu: Meine Mitarbeiter* haben mir zu Weihnachten etwas echt tolles geschenkt: ein Useless Box Kit!
Heute habe ich es in Angriff genommen. Aus der Tüte kamen eine Menge lasergeschnittene Teile für die Box, ein Motor, diverse Scharniere, eine kleine Platine, zwei Schalter, ein Batteriehalter und jede Menge Schräubchen, Muttern etc.:


Die Strukturteile sehen zunächst aus, als wären sie aus Sperrholz, aber das täuscht, denn es handelt sich um schwarzes Acryl. Das Braune ist nur die Schutzfolie:
Auch der Hebel, der am Ende den Schalter betätigt ist lasergeschnitten und ist hier schon auf den Motor montiert, verkabelt und angeschlossen:

Jetzt kann man das Ganze bereits einem kleinen Funktionstest unterziehen und nachdem dieser positiv ausgefallen ist kann es mit dem Bau der Box weitergehen. Hier sind die Seitenteile schon mal ausgelegt und die Scharniere montiert:
Die Motor-Assembly inklusive Endschalter sind eingebaut und die Funktionsweise gut zu erkennen:
Ein paar Seitenwände und Schrauben später kann man die Box schon gut erkennen – nur die Deckel fehlen noch:
Nachdem auch diese montiert waren habe ich dann alle Schrauben der Box nochmal etwas gelockert, das Ganze sauber ausgerichtet, damit nichts klemmt und die Schrauben kreuzweise wieder festgezogen. Nun noch etwas Teflon-Spray auf die Scharniere, Box schön blank putzen – fertig.
Zeit die Box zu testen:
Nein – ich hatte nicht zu viel Glühwein getrunken, als ich das Video gedreht habe. Es ist nur nicht so einfach, den Schalter zu treffen, wenn man gleichzeitig versucht, das Geschehen im Monitor der Kamera im Auge zu behalten. Nächstes mal nehme ich ein Stativ... Und im Original sah das Video auch nicht aus, als wäre es mit der Kamera eines Handys aus den Neunzigern aufgenommen worden. Scheinbar komprimiert Blogger die Videos recht aggressiv.


* Ganz vielen Dank an Ivonne, Sindy, Britta, Eric und Jakob! Ihr seid das beste Team der Welt!

Montag, 22. Dezember 2014

Schweißkurs

Am Samstag war ich auf einem Schweißkurs – hat sehr viel Spaß gemacht. Konkret war ich in München bei der Firma Merkle. Die bauen natürlich diverse Schweißgeräte und daneben kann man bei denen auch lernen mit selbigen umzugehen. Nun gibt es ja einen Haufen verschiedener Methoden zu Schweißen – Elektrode, Autogen, MIG/MAG, WIG und diverse exotische Verfahren – und so musste ich mich entscheiden, was sich probieren will. Nach einiger Recherche erschien mir MIG/MAG am geeignetsten zum Anfangen und am vielseitigsten. Gesagt, getan: Auf in den MAG Kurs.

Um 8:00 Uhr ging es los, zunächst mit guten 2,5 Stunden Theorie, im Anschluss wurde dann gebrutzelt, was das Zeug hielt. Die Theorie fand ich ein bisschen zäh, aber das konkrete Üben mit Anleitung war echt toll. Insgesamt 5 Teilnehmer waren da und wir hatten 3 Schweißplätze zur Verfügung, so dass jeder viel zum Zug kam. Und so haben wir etliche Kilo Stahlplatten in diversen Konfigurationen zusammengefügt, mal ein paar Löcher in die dünneren gebrannt (natürlich mit Absicht ist ja klar ;-) ).

Der Einzige Nachteil sind wohl die Folgekosten: ICH BRAUCH UNBEDINGT EIN SCHWEISSGERÄT!

Literatur Tipps

Merkle bietet leider keine Anleitungen o.ä. zum Download an – jedenfalls habe ich nichts gefunden. Andererseits gibt es von Merkle diverse gute Videos auf YouTube. Beim Konkurrenten EWM gibt es das Schweißlexikon, das in knapper Form eine Menge nützlicher Hinweise zu E-, MIG/MAG- und WIG-Schweißen bietet. Ich finde, das ist eine gute Ergänzung zu den diversen Videos, die es im Internet gibt und sehr nett zur Vor- und Nachbereitung eines Schweißkurses.
Außerdem wollte ich ein richtiges Buch haben. Zunächst habe ich auf Deutsch gesucht. Zwar gibt es zahlreiche Schweißbücher auf Deutsch, aber scheinbar richten sie sich alle ausschließlich an Azubis oder Ingenieure und die Autoren scheinen eine Übereinkunft getroffen zu haben, dass ein ordentliches deutsches Fachbuch gefälligst eintönig, farblos, trocken, teuer und vollkommen freudlos zu sein hat. Wo kämen wir auch hin, wenn Azubis am Ende Spaß an der Ausbildung bekämen oder gar diese suspekten Hobbybastler sich erdreisten wollten, das geheime Wissen der meisterprüfungsgeschützten IHK Gefilde ergründen zu wollen. Also auf zu unseren vielgeschmähten amerikanischen Freunden - die haben zwar zugegebenermaßen eine Menge Pfuscher, die sich Handwerker nennen, aber dafür gibt es dort auch eine funktionierende Gemeinschaft von semiprofessionellen Heimwerkern – und entsprechend gute Literatur. Ich habe mir nun also das Buch DIY welding von Jackson Morley besorgt und lese es nun mit Genuss.