Samstag, 14. Juli 2012

Die etwas andere Himbeere: Raspberrypi

Und so melde ich mich aus einer langen Blog-Abstinenz wieder zurück: mit einer Himbeere der anderen Art, "Raspberrypi". Seit einigen Monaten ist der Hype um diese Frucht ungebrochen und nach langer Wartezeit konnte ich einen von Farnell element 14 bekommen. Kurz gesagt ist der Pi eine Linuxbox in Kreditkartenformat - ein vollwertiger Computer mit hohem Bastelpotential. Der Preis ist unschlagbar: 40€ für Bestellung aus UK inklusive allem.

Der Pi ist eigentlich als Billigcomputer gedacht, um Kindern den Einstieg in die Programmierung, auch in ärmeren Ländern, einfach und kostengünstig zu ermöglichen. Die Erfinder und Gründer der Raspberrypi-Foundation hatten dabei aber die Maker-Community unterschätzt. Da der Pi GPIO Pins und die einschlägigen Schnittstellen (UART, I2C, SPI) zusätzlich zu HDMI und USB direkt herausführt kann das 32bit leistungsstarke Board auch für aufwendigere Embedded-Projekte super eingesetzt werden. Die Rechenleistung, vor allem der GPU, ist sehr viel leistungsstärker als die eines 8 Bit Micros.

Aber zunächst mal die Fotos:



 

Kurzer Überblick über die technischen Daten (in diesem Post geht es um Modell B):



Model AModel B
SoCBroadcom BCM2835 (CPU, GPU, DSP, and SDRAM)
CPU:700 MHz ARM1176JZF-S core (ARM11 family)
GPU:Broadcom VideoCore IV, OpenGL ES 2.0, 1080p30 h.264/MPEG-4 AVC high-profile decoder
Memory (SDRAM):128 Megabytes (shared with GPU)256 Megabytes (shared with GPU)
USB 2.0 ports:12 (via integrated USB hub)
Video outputs:Composite RCA, HDMI
Audio outputs:3.5 mm jack, HDMI
Onboard storage:SD, MMC, SDIO card slot
Onboard network:None10/100 Ethernet (RJ45)
Low-level peripherals:8 × GPIO, UART, I²C bus, SPI bus with two chip selects, +3.3 V, +5 V, Ground
Power ratings:500 mA (2.5 W)700 mA (3.5 W)
Power source:5 volt via MicroUSB or GPIO header
Size:85.60 × 53.98 mm (3.370 × 2.125 in)
Operating Systems:Debian GNU/Linux, Fedora, Arch Linux


Zusätzlich führt das Broadcom SOC auch Anschlüsse für ein TFT-Panel und einen CMOS-Kamerachip heraus (die zwei Flexprint-Buchsen). Sowohl ein passendes TFT als auch ein leistungsfähiges Kameramodul wird es als Zubehör zu kaufen geben. Es gibt auch bereits ein Erweiterungsport mit einem AVR drauf, um zusätzlich HW-Schnittstellen und ADCs und DACs bereitzustellen (Gert-Board).

Hier ein kleines Video, in dem ihr den Raspberry in Aktion sehen könnt:



Aktuell habe ich Debian Squeeze laufen (mit Sofware floating-point support - trotzdem erstaunlich flott und usable; komplexere Webseiten sind etwas lahm). Es ist eine "Raspian"-Distribution mit HW-Floating-Point-Unterstützung des SoC in Vorbereitung, die um einiges performanter laufen soll. Auch Übertaktung bis auf ca. 900 MHz wurde bereits erfolgreich durchgeführt.

Ok, das war's fürs Erste :-). Bin gespannt auf eure Kommentare - und ich kann nur sagen: Diese Himbeere rockt und hat eine  fruchtige Zukunft vor sich!