Und heute isser gekommen. Die SD-Karte für das Betriebssystem habe ich schon seit gestern - allerdings hatte ich erst ziemlich gegrübelt, welche Bestellung ich da ganz vergessen hatte, als ich das Paket von der Post abgeholt hatte. Ich glaube diese Sendung bricht alle Rekorde in Sachen Verpackung-zu-Inhalt-Verhältnis:
OK - ein Reicheltkatalog war auch noch drin, aber ich fand es trotzdem beeindruckend!
Aber zurück zum Thema: Also der Raspberry Pi ist da - freu! Außer der SD-Karte hatte ich sonst nix bestellt dafür, denn meine Bastelkiste ist gut gefüllt und sollte alles weitere beinhalten. Falsch gedacht! Das Kleingedruckte hatte ich, wie immer, nicht gelesen und so war kein Mikro-USB Kabel auf Lager. Was kein Problem gewesen wäre. Wenn nicht auch mein dummes Auto in der Werkstatt gewesen wäre. Grumpf! Aber inzwischen ist das Auto repariert und das Stromkabel plus Netzteil gekauft. Also frisch ans Werk :-)
Headless installation
Nu wäre die ganze Angelegenheit keinen Blog-Eintrag wert, denn Chris hat ja bereits eine schöne RasPi Vorstellung abgeliefert, aber ich dachte mir, ich gehe das mal von einer anderen Seite an: Es soll um embedded Computing gehen - und da stören Tastatur, HDMI, GUI etc. doch nur ;-)Also heute mal eine reine Shell-Veranstaltung, inklusive Installation. Das ist natürlich nicht neu und wer es wissen will findet im Web tausende von entsprechenden Anleitungen, d.h. es ist schon alles gesagt - aber noch nicht von mir ;-)
Distribution
Das OS-Image das ich verwende ist ein simples Raspbian, welches sich mittels dd auf die oben erwähnte 16 GB SD-Karte geschrieben habe. Warum 16GB? Weil ich für zukünftige Anwendungen einfach genug User-Space haben wollte und die Dinger super billig sind, auch wenn man eine mit vernünftiger Geschwindigkeit nimmt. Da der Rasp Pi ja wie gesagt noch nicht da war, hatte ich vorab Zeit zum rumspielen und habe zunächst die root-Partition ein wenig vergrößert (gparted sei dank) der restliche freie Platz ist dann in eine eigene Partition gewandert, die ich dann vermutlich als /home einbinden werde:pi@raspberrypi ~ $ sudo fdisk -l /dev/mmcblk0
Disk /dev/mmcblk0: 15.8 GB, 15811477504 bytes
4 heads, 16 sectors/track, 482528 cylinders, total 30881792 sectors
Units = sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x00014d34
Device Boot Start End Blocks Id System
/dev/mmcblk0p1 8192 122879 57344 c W95 FAT32 (LBA)
/dev/mmcblk0p2 122880 6264831 3070976 83 Linux
/dev/mmcblk0p3 6264832 30881791 12308480 83 Linux
Jungfernfahrt
Also die SD-Karte in den Raspberry Pi rein, Ethernet Kabel anschließen und zuletzt Mikro-USB-Kabel in die Ladewarze und den Pi. Nach ca. einer Minute hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin auf Suche nach dem neuen Mitglied des Netzes gegangen:hal:~$ nmap -sP 192.168.0.10-50
Starting Nmap 6.00 at 2013-02-28 18:29 CET
Nmap scan report for hal.fritz.box (192.168.0.10)
Host is up (0.00014s latency).
Nmap scan report for arronax.fritz.box (192.168.0.21)
Host is up (0.0028s latency).
Nmap scan report for 192.168.0.24
Host is up (0.030s latency).
Nmap scan report for 192.168.0.33
Host is up (0.00087s latency).
Nmap done: 41 IP addresses (4 hosts up) scanned
in 2.42 seconds
Da isser ja! :-))
Also mal freundlich anklopfen:
hal:~$ nmap 192.168.0.33
Starting Nmap 6.00 at 2013-02-28 18:31 CET
Nmap scan report for 192.168.0.33
Host is up (0.0098s latency).
Not shown: 999 closed ports
PORT STATE SERVICE
22/tcp open ssh
Nmap done: 1 IP address (1 host up) scanned
in 0.19 seconds
Gut - ssh ist aktiv. Gleich mal einloggen:
hal:~$ ssh pi@192.168.0.33
pi@192.168.0.33's password:
Linux raspberrypi 3.6.11+ #371 PREEMPT
Thu Feb 7 16:31:35 GMT 2013 armv6l The programs included with the Debian
GNU/Linux system are free software;
the exact distribution terms for each
program are described in the individual
files in /usr/share/doc/*/copyright. Debian GNU/Linux comes with ABSOLUTELY
NO WARRANTY, to the extent permitted by
applicable law.
NOTICE: the software on this Raspberry Pi
has not been fully configured.
Please run 'sudo raspi-config'
Das sieht sehr gut aus! Ist allerdings auch gelogen, denn ich Wahrheit hab ich erstmal eine ganze Weile damit verbracht herauszufinden, wieso mich das Mistding so oft rauswirft und einen reboot braucht. Letztlich war es natürlich das Qualitätsnetzteil von LogiLink. Mit einem anderen, dessen Herstellungskosten vermutlich über 20 Cent lagen ging es dann stabil.
Die Konfiguration per ssh lief dann wirklich problemlos inklusive Systemupdate via Internet. Ein bisschen zusätzliche Software hab ich auch gleich noch installiert. Hab mich gleich zuhause gefühlt: scheint im Großen und Ganzen ein ganz normales Debian System zu sein.
D.h. ich habe nun einen zigarettenschachtelgroßen Mini-LINUX-Server, der sich brav per ssh fernwarten lässt :-)))))))))))))))))))
Wenn sich damit nichts verrücktes machen lässt, dann weiß ich auch nicht womit!
WLAN einrichten
Bekanntermaßen hat der Raspberry Pi kein eingebautes WLAN. Also habe ich aus der Bastelkiste einen USB-WLAN Stick im nano-Format hervorgekramt. Konkret war es war ein TP-Link TL-WN-725N:
Das Einstöpseln hat er erstmal kurz übel genommen und mit einem Reset quittiert - vermutlich ist auch diese Power-Supply noch zu schwachbrüstig...
Auf alle Fälle erkennt er ihn:
pi@raspberrypi ~ $ lsusb
Bus 001 Device 002: ID 0424:9512 Standard Microsystems Corp.
Bus 001 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root
Bus 001 Device 002: ID 0424:9512 Standard Microsystems Corp.
Bus 001 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root
hub
Bus 001 Device 003: ID 0424:ec00 Standard Microsystems Corp.
Bus 001 Device 004: ID 0bda:8176 Realtek Semiconductor
Bus 001 Device 003: ID 0424:ec00 Standard Microsystems Corp.
Bus 001 Device 004: ID 0bda:8176 Realtek Semiconductor
Corp.RTL8188CUS 802.11n WLAN Adapter
Also hab ich mal eine runde /etc/network/interfaces editiert und mein heimisches WLAN konfiguriert (habe ich schon mal erwähnt, dass ich eine persönliche Feindschaft mit network-manager pflege und ihn umgehe, wann immer ich kann?). Hier also der relavente Abschnitt:
iface wlan0 inet dhcp
wpa-driver wext
wpa-ssid philnet
wpa-proto WPA2
wpa-psk XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX # WiFi key
Daumen drücken und ausprobieren:
iface wlan0 inet dhcp
wpa-driver wext
wpa-ssid philnet
wpa-proto WPA2
wpa-psk XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX # WiFi key
Daumen drücken und ausprobieren:
pi@raspberrypi ~ $ sudo ifup wlan0
Internet Systems Consortium DHCP Client 4.2.2
Copyright 2004-2011 Internet Systems Consortium.
[...]
Listening on LPF/wlan0/64:70:02:29:fb:23
Sending on LPF/wlan0/64:70:02:29:fb:23
Sending on Socket/fallback
DHCPDISCOVER on wlan0 to 255.255.255.255 port 67 interval 6
DHCPDISCOVER on wlan0 to 255.255.255.255 port 67 interval 20
DHCPREQUEST on wlan0 to 255.255.255.255 port 67
DHCPOFFER from 192.168.0.1
DHCPACK from 192.168.0.1
Stopping NTP server: ntpd.
Starting NTP server: ntpd.
bound to 192.168.0.39 -- renewal in 400508 seconds.
Internet Systems Consortium DHCP Client 4.2.2
Copyright 2004-2011 Internet Systems Consortium.
[...]
Listening on LPF/wlan0/64:70:02:29:fb:23
Sending on LPF/wlan0/64:70:02:29:fb:23
Sending on Socket/fallback
DHCPDISCOVER on wlan0 to 255.255.255.255 port 67 interval 6
DHCPDISCOVER on wlan0 to 255.255.255.255 port 67 interval 20
DHCPREQUEST on wlan0 to 255.255.255.255 port 67
DHCPOFFER from 192.168.0.1
DHCPACK from 192.168.0.1
Stopping NTP server: ntpd.
Starting NTP server: ntpd.
bound to 192.168.0.39 -- renewal in 400508 seconds.
Heureka! Wir haben WLAN Anschluss. Das war echt einfach - und das war's auch für heute.