Samstag, 30. März 2013

Servomotor-Tester #1: Bausatz und Messungen

Einleitung & Hintergrund

Nach langer Blogabstinenz  melde ich mich wieder zurück mit einem kleinen Beitrag über etwas Einfaches, das aber ziemlich nützlich und interessant ist: ein Modellbauservo-Tester. Hier lassen sich Theorie und Praxis lehrriech und gut untersuchen. Wollte immer schon so einen Servotester haben. Beim Pollin gibts den ganz günstig.

Ich werde den Bausatz kurz vorstellen und ein paar Messungen zu seiner Performance machen. Dann möchte ich noch dei Schaltung simulieren (das wird erst in einem 2. Beitrag passieren) und sehen, wie gut die Simulationsergebnisse mit der Realität übereinstimmen. Also eine schöne Möglichkeit an einem einfachen Projekt einiges auszuprobieren.

Schön verpackt, wie man es gewöhnt ist ;-)

Ist nix anders wie ein PWM-Generator mit 555er Chips (bzw. einem Dual 555 also ein556). Mit ein paar Widerständen einem Poti und ein paar Kondensatoren lassen sich prima PWMs damit machen - genau in dem Bereich, um einen Standardservo auf Funktionstüchtigkeit zu prüfen.

Ich verstehe immer nur PWM... Aber wie funktioniert so eine Servoansteuerung überhaupt genau. Zum Glück gibt es Wikipedia ;-):

Modellbauservos werden über eine Pulsweitenmodulation (PWM) angesteuert. Über die Breite der Pulse wird der Winkel, auf den der Servoarm gestellt werden soll, gesteuert. Gängig ist ein 50-Hz-Signal (20 ms Periodenlänge), welches zwischen 1 ms (linker Anschlag) und 2 ms (rechter Anschlag) auf High-Pegel und den Rest der Periodenlänge auf Low-Pegel ist. Viele Servos haben in diesem Wertebereich jedoch nicht ihre volle Bewegungsfreiheit ausgenutzt. Die Werte, bei denen der Servo ganz links bzw. rechts ist, können auch unterhalb 1 ms bzw. oberhalb 2 ms liegen. Die Periodendauer von 20 ms ist kein kritischer Wert und muss bei der Ansteuerung nicht genau eingehalten werden.
Das Ding besteht nur aus einer kleinen Platine und wenigen Teilen und ist schnell aufgebaut. Mein Sohn Julian (4 Jahre) hat natürlich gerne  dabei geholfen :-). Er durfte nach jeder Lötung die überstehenden Drahtstücke abzwicken.

Das sind tatsächlich alle Teile

Fertig aufgebaut und in Aktion

Die Aufbau- und Bedienungsanleitung inlusive Spezifikation und Schaltplan befindet sich bei Pollin als PDF zum Download. Dort finden sich folgende Angaben zu den technischen Daten:
  • Betriebsspannung: 6...12 V-, verpolungsgeschützt
  • Motorlaststrom max.: 2 A
  • PPM Bereiche: 0,9...2,2 ms (fein), 0,4...2,8 mm (grob)
  • PPM Periodenlänge: 20 ms (50 Hz)

 

 Windows 7: XP Mode Parallel Port

Das musste ich mir gleich mal auf meinem altertümlichen (aber für solche Dinge immer noch recht nützlichen) Voltcraft PSC64i Computer-Speichozsi mit Parallelportschnittstelle ansehen. Leider musste ich feststellen, dass es schon ein Wunder war, dass die dazugehörige Software unter Windows XP noch gelaufen war. Unter Windows 7 verweigert sie schlicht den Dienst. Zum Glück gibts den "Windows XP Mode" - eine virtuelle XP Maschine unter Windows 7 basierend auf Virutal PC.

Wie dem nun mal so ist - jeder Bastler kennt das, werden in der aktuellsten Version von Virtual PC leider keine Parallelports mehr unterstützt... *ggg*. Ich wollte mir keine andere virtuelle Maschine wie z.B. Virtual Box installieren - vor allem hätte ich dort auch XP von Hand installieren müssen... Also begann ich im Mighty-Web zu recherchieren - und siehe da, Virtual PC unterstützt Parallelports immer noch, nur können sie nicht mehr über die GUI aktiviert und konfiguriert werden. Aber direkt über die XML-Konfigurationsdatei der virtuellen Maschine schon. Einfach ein paar Zeilen dort reinkopieren und man hat den Parallelport :-). Glück gehabt.

Ich hab einige Zeit gebraucht, um den Parallelport in Virtual PC unter Windows 7 für den Windows XP Mode zum Laufen zu bringen. Daher zur Hilfe für andere eine Kurze Anleitung:
  1. Die Virtual PC Master Konfigurationsdatei für den Windows XP Modelokalisieren: C:\Users\userxyz\AppData\Local\Microsoft\Windows Virtual PC\Virtuelle Computer\Windows XP Mode.vmc
  2. Das ist ein xml-file. Im Tag <super_io> folgendes hinzufügen (und ggf. vorhandene <parallel_port> Tags ersetzen):
    <parallel_port>
    <port_shared type="boolean">false</port_shared>
    <port_type type="integer">0</port_type>
    </parallel_port>
    <parallel_port id="0">
    <port_name type="string">LPT1 (378h-37Fh)</port_name>
    <port_type type="integer">1</port_type>
    </parallel_port> 
Dann einfach den XP-Modus neu starten und die parallele Schnittstelle sollte zur Verfügung stehen.

Die Messungen 

 Die Oszi-Software ließ sich dann problemlos im XP-Mode installieren und läuft mit (gerade noch) akzeptabler Performance - aber sie läuft und erkennt auch das Oszi. Es lässt sich passabel damit messen. Die untenstehenden Bilder zeigen die Messergebnisse.

Zuerst hab ich mir angesehen, ob die Grundfrequenz der PWM-Ansteuerung passt. Die muss ca. 20ms sein, ist aber kein kritischer Wert: 18ms passen also. Dann hab ich die einstellbaren Wertebereich der Pulsbreiten verifiziert. In der Grobeinstellung sind es gemessene 2,75 bis 0.5ms, was im Rahmen der Toleranzen ganz gut zu den spezifizierten Werten passt. In der Feineinstellung messe ich 2,25 bis 0,88ms - auch das ist eine zufriedenstellende Übereinstimmung mit der Spezifikation.

Übersichtsplot: ca. 20ms Periodendauer
Grobeinstellung max. Pulsbreite: 2,75ms
Grobeinstellung min. Pulsbreite: 0,5ms
Feineinstellung max. Pulsbreite: 2,25ms
Feineinstellung min. Pulsbreite: 0,88ms
So, dass mal fürs erste. Ich wollte diesen Beitrag noch länger machen, aber es wird einen 2. Teil geben. Ich möchte nämlich die Schaltung analysieren und auch mit verschiedenen Tools simuliere: LTSpice, www.circuitlab.com und evt. National Instruments Multisim 11. Ich möchte die Schaltung wirklich im Detail verstehen und werde meine Erkenntnisse hier mit euch teilen.

Donnerstag, 21. März 2013

Mein Name ist Bond - DAGU Magician DG-007

Mein erster kleiner Roboter (das Tutorialprojekt von letsmakerobots.com) war ja nur mit Doppelklebeband zusammengeklebt. Sah ganz nett aus und war kompakt, aber schon damals wollte ich gerne was Stabileres, Wertiges - aber trotzdem günstig. Auf den DAGU Magician DG-007 stieß ich schon vor längerer Zeit. Kostet unter 20 Euro, kommt aus China (woher sonst...) aber es gab in Deutschland keine Bezugsquellen. Und dann stieß ich vor kurzem auf exp-tech.de als ich auf der Suche nach Komponenten von Adafruit Industries war. Endlich eine Bezugsquelle in Deutschland :-).

Natürlich musste ich ihn sofort mitbestellen. Zu viel erwartet hab ich mir aufgrund des Preises nicht. Im Netz hab ich auch durchwachsene Kritiken zum Bausatz gelesen. Der erste Eindruck war ganz gut (abgesehen vom lieblosen verschweissten durchsichtigen Billigplastikbeutel in dem der Bausatz kam. Ein mickriges Blatt Papier mit ein paar Bildern zur Montage. Kein Text - braucht man aber auch nicht. Überrascht war ich von der guten Qualität der lasergeschnittenen Acrylplatten und -teile, die noch einseitig mit Schutzpapier vom Schneiden beklebt waren. Die Räder muten etwas "plasty" an sonst ist der eindruck aber generell posistiv. Der Geruch ist recht intensiv (wahrscheinlich der Reifengummi...).
 

Die Einzelteile im Überblick
  Was ist denn alles so drin (siehe Foto):
  • Boden- und Deckplatte aus Acryl
  • 2 Kunststoffräder mit Gummireifen
  • 2 Getriebemotoren
  • 2 Odometrierädchen
  • 4 Acrylhalter für die Motoren
  • Metallrollball als 3. Fuß
  • Batteriehalter (3x AA)
  • Schrauben und Abstandshalter
Der Zusammenbau ist simpel und geht einfach von der Hand. Als erstes montiert man die Motoren an der Bodenplatte und steckt die Odometrierädchen auf den auf der Innenseite herausgeführten Achsen auf. Die Sitzen etwas lose und reichen auch nicht wirklich in die ausgeschnittenen Schlitze der Bodenplatte hinein, aber wenn man Gabellichtschranken verwendet passt das schon. Die Motoren sollten mit jeweils der gleichen Seite nach außen montiert werden.

1. Schritt: Motoren montieren
Die Bohrungen in der Bodeplatte sind für die Montage eines 4x AA Batteriehaltes vorgesehen. Also muss man für den mitgelieferten Halter entweder ein zusätzliches Loch bohren (Dremel sei dank ;-)) oder - so wie ich - nur eine Schraube zur Befestigung verwenden. Dann kommen noch die Abstandshalter und der Rollball an die vorhergesehenen Stellen. Die Abstandshalter und die Schrauben sind von guter Qualität - da hab ich bei anderen Chinaprodukten schon wesentlich schlechteres gesehen. Die Räder lassen sich gut auf die Achsen aufstecken und sitzen dort recht fest. Ein Rad sitzt ein wenig schief, da offenbar der Druckguß der Felge nicht ganz optimal gelaufen ist - naja. Ist aber noch akzeptabel, da nichts an der Bodenplatte schleift.

2. Schritt: Räder, Batteriehalter, Rollerball, Abstandshalter
Der nächste Schritt ist reichlich unspektakulär: Deckplatte drauf und passt. Und dann wir haben fertig :-).

3. Schritt: Deckplatte drauf und fertig
 
Noch ein Bildchen vom fertigen Teil
So, nun muss die neue Plattform natürlich gleich ausprobiert werden. Und was würde sich besser eignen als der idente Aufbau wie vom letsmakerobots.com Getting-Started Tutorial, das ich ja schon einmal nur mit Klebeband realisiert hatte? Noch ein Tip zum Anschluss der Motoren: da ich die Anschlüsse möglichst flexibel halten wollte, hab ich nicht direkt Kabel an die Lötösen der Motoren gelötet, sondern kleine Stifte, an die man die altbekannten und bewährten solderless Female Jumper-Wires anschließen kann. Beim Anlöten der Stift muss man den Motor aus dem Getrieb nehmen (um thermische Schäden am Kunsstoff zu vermeiden) und aufpassen, dass man die Kunstoffhalterung für den Motor nicht abreisst.


Das ist der fertige kleine Roboter ala letsmakerobots.com

Tata... jetzt ist er fertig. Dazu noch ein kleines Video. Die Software ist noch nicht auf die geänderte Geometrie der neuen Plattform und die etwas andere Übersetzung der Getriebemotoren adaptiert - aber darum ging es hier auch gar nicht.

Donnerstag, 28. Februar 2013

Kopflose Himbeertorte

Also wenn Chris einen Raspberry Pi hat brauch ich natürlich auch einen ;-)

Und heute isser gekommen. Die SD-Karte für das Betriebssystem habe ich schon seit gestern - allerdings hatte ich erst ziemlich gegrübelt, welche Bestellung ich da ganz vergessen hatte, als ich das Paket von der Post abgeholt hatte. Ich glaube diese Sendung bricht alle Rekorde in Sachen Verpackung-zu-Inhalt-Verhältnis:



OK - ein Reicheltkatalog war auch noch drin, aber ich fand es trotzdem beeindruckend!
Aber zurück zum Thema: Also der Raspberry Pi ist da - freu! Außer der SD-Karte hatte ich sonst nix bestellt dafür, denn meine Bastelkiste ist gut gefüllt und sollte alles weitere beinhalten. Falsch gedacht! Das Kleingedruckte hatte ich, wie immer, nicht gelesen und so war kein Mikro-USB Kabel auf Lager. Was kein Problem gewesen wäre. Wenn nicht auch mein dummes Auto in der Werkstatt gewesen wäre. Grumpf! Aber inzwischen ist das Auto repariert und das Stromkabel plus Netzteil gekauft. Also frisch ans Werk :-)

Headless installation

Nu wäre die ganze Angelegenheit keinen Blog-Eintrag wert, denn Chris hat ja bereits eine schöne RasPi Vorstellung abgeliefert, aber ich dachte mir, ich gehe das mal von einer anderen Seite an: Es soll um embedded Computing gehen - und da stören Tastatur, HDMI, GUI etc. doch nur ;-)
Also heute mal eine reine Shell-Veranstaltung, inklusive Installation. Das ist natürlich nicht neu und wer es wissen will findet im Web tausende von entsprechenden Anleitungen, d.h. es ist schon alles gesagt - aber noch nicht von mir ;-)

Distribution

Das OS-Image das ich verwende ist ein simples Raspbian, welches sich mittels dd auf die oben erwähnte 16 GB SD-Karte geschrieben habe. Warum 16GB? Weil ich für zukünftige Anwendungen einfach genug User-Space haben wollte und die Dinger super billig sind, auch wenn man eine mit vernünftiger Geschwindigkeit nimmt. Da der Rasp Pi ja wie gesagt noch nicht da war, hatte ich vorab Zeit zum rumspielen und habe zunächst die root-Partition ein wenig vergrößert (gparted sei dank) der restliche freie Platz ist dann in eine eigene Partition gewandert, die ich dann vermutlich als /home einbinden werde:

  pi@raspberrypi ~ $ sudo fdisk -l /dev/mmcblk0
 
  Disk /dev/mmcblk0: 15.8 GB, 15811477504 bytes
  4 heads, 16 sectors/track, 482528 cylinders, total 30881792 sectors
  Units = sectors of 1 * 512 = 512 bytes
  Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
  I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
  Disk identifier: 0x00014d34

          Device Boot  Start       End    Blocks Id  System
  /dev/mmcblk0p1        8192    122879     57344  c  W95 FAT32 (LBA)
  /dev/mmcblk0p2      122880   6264831   3070976 83  Linux
  /dev/mmcblk0p3     6264832  30881791  12308480 83  Linux

Jungfernfahrt

Also die SD-Karte in den Raspberry Pi rein, Ethernet Kabel anschließen und zuletzt Mikro-USB-Kabel in die Ladewarze und den Pi. Nach ca. einer Minute hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin auf Suche nach dem neuen Mitglied des Netzes gegangen:

  hal:~$ nmap -sP 192.168.0.10-50

  Starting Nmap 6.00 at 2013-02-28 18:29 CET
  Nmap scan report for hal.fritz.box (192.168.0.10)
  Host is up (0.00014s latency).
  Nmap scan report for arronax.fritz.box (192.168.0.21)
  Host is up (0.0028s latency).
  Nmap scan report for 192.168.0.24
  Host is up (0.030s latency).
  Nmap scan report for 192.168.0.33
  Host is up (0.00087s latency).
  Nmap done: 41 IP addresses (4 hosts up) scanned
  in 2.42 seconds

Da isser ja! :-))

Also mal freundlich anklopfen:

  hal:~$ nmap 192.168.0.33
 
  Starting Nmap 6.00 at 2013-02-28 18:31 CET
  Nmap scan report for 192.168.0.33
  Host is up (0.0098s latency).
  Not shown: 999 closed ports
  PORT   STATE SERVICE
  22/tcp open  ssh
 
  Nmap done: 1 IP address (1 host up) scanned 
  in 0.19 seconds

Gut - ssh ist aktiv. Gleich mal einloggen:

  hal:~$ ssh pi@192.168.0.33
  pi@192.168.0.33's password:
  Linux raspberrypi 3.6.11+ #371 PREEMPT 
  Thu Feb 7 16:31:35 GMT 2013 armv6l  The programs included with the Debian 
  GNU/Linux system are free software;
  the exact distribution terms for each
  program are described in the individual 
  files in /usr/share/doc/*/copyright.  Debian GNU/Linux comes with ABSOLUTELY 
  NO WARRANTY, to the extent permitted by 
  applicable law.
  NOTICE: the software on this Raspberry Pi
  has not been fully configured. 
  Please run 'sudo raspi-config'

Das sieht sehr gut aus! Ist allerdings auch gelogen, denn ich Wahrheit hab ich erstmal eine ganze Weile damit verbracht herauszufinden, wieso mich das Mistding so oft rauswirft und einen reboot braucht. Letztlich war es natürlich das Qualitätsnetzteil von LogiLink. Mit einem anderen, dessen Herstellungskosten vermutlich über 20 Cent lagen ging es dann stabil.
Die Konfiguration per ssh lief dann wirklich problemlos inklusive Systemupdate via Internet. Ein bisschen zusätzliche Software hab ich auch gleich noch installiert. Hab mich gleich zuhause gefühlt: scheint im Großen und Ganzen ein ganz normales Debian System zu sein.
D.h. ich habe nun einen zigarettenschachtelgroßen Mini-LINUX-Server, der sich brav per ssh fernwarten lässt :-)))))))))))))))))))

Wenn sich damit nichts verrücktes machen lässt, dann weiß ich auch nicht womit!

WLAN einrichten

Bekanntermaßen hat der Raspberry Pi kein eingebautes WLAN. Also habe ich aus der Bastelkiste einen USB-WLAN Stick im nano-Format hervorgekramt. Konkret war es war ein TP-Link TL-WN-725N:


Das Einstöpseln hat er erstmal kurz übel genommen und mit einem Reset quittiert - vermutlich ist auch diese Power-Supply noch zu schwachbrüstig...
Auf alle Fälle erkennt er ihn:

  pi@raspberrypi ~ $ lsusb
  Bus 001 Device 002: ID 0424:9512 Standard Microsystems Corp.
  Bus 001 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root 
   hub
  Bus 001 Device 003: ID 0424:ec00 Standard Microsystems Corp.
  Bus 001 Device 004: ID 0bda:8176 Realtek Semiconductor
   Corp.RTL8188CUS 802.11n WLAN Adapter

Also hab ich mal eine runde /etc/network/interfaces editiert und mein heimisches WLAN konfiguriert (habe ich schon mal erwähnt, dass ich eine persönliche Feindschaft mit network-manager pflege und ihn umgehe, wann immer ich kann?). Hier also der relavente Abschnitt:

  iface wlan0 inet dhcp
        wpa-driver wext
        wpa-ssid philnet
        wpa-proto WPA2
        wpa-psk XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX # WiFi key

Daumen drücken und ausprobieren:

  pi@raspberrypi ~ $ sudo ifup wlan0
  Internet Systems Consortium DHCP Client 4.2.2
  Copyright 2004-2011 Internet Systems Consortium.
 
[...] 

  Listening on LPF/wlan0/64:70:02:29:fb:23
  Sending on   LPF/wlan0/64:70:02:29:fb:23
  Sending on   Socket/fallback
  DHCPDISCOVER on wlan0 to 255.255.255.255 port 67 interval 6
  DHCPDISCOVER on wlan0 to 255.255.255.255 port 67 interval 20
  DHCPREQUEST on wlan0 to 255.255.255.255 port 67
  DHCPOFFER from 192.168.0.1
  DHCPACK from 192.168.0.1
  Stopping NTP server: ntpd.
  Starting NTP server: ntpd.
  bound to 192.168.0.39 -- renewal in 400508 seconds.

Heureka! Wir haben WLAN Anschluss. Das war echt einfach - und das war's auch für heute.

Sonntag, 10. Februar 2013

Roboterarm – Aufbau


Am Ende meines letzten Beitrag hatte ich ja überlegt, ob es nicht toll wäre, einen Roboterarm zu bauen, der dann gegen den Mephisto Schach spielen könnte. Nach kurzer Suche im Netz habe ich dann auch einen entdeckt, der nicht viel kostet und möglicherweise geeignet wäre: Der KSR10 von Vellemann.
Inzwischen hatte ich einen bestellt. Also voller Freude Schachtel auf und reinschauen. Überraschung: es ist ein Bausatz im besten Sinne des Wortes – das Teil kommt in Form mehrerer Tütchen mit Plastikteilen, Motoren, Zahnrädern, Schrauben etc.:



Die Anleitung ist ganz brauchbar. An einigen Stellen muss man ein bisschen aufpassen - z.B.beim Zusammenbau der Motor/Getriebe-Module, denn diese sind keineswegs alle identisch, wie es auf den ersten Blick scheint. Und auch die zig verschiedenen Typen von Schräubchen muss man genau ansehen, damit man nichts durcheinander bringt. Also nicht gerade was für Anfänger, aber wenn man keine 2 linken Hände hat und schon mal irgendwas gebaut hat, dann ist es auch kein Problem. Viel zu sagen gibt es zum Aufbau eigentlich nicht, deshalb hier einfach kommentarlos diverse Bilder der verschiedenen Bauphasen:
Und wie bei jedem guten Puzzle ist auch hier natürlich ein Teil übrig geblieben:


x-mal die Bauanleitung durchsucht, wo das blöde Ding hingehört hätte – nix! Grumpf! Aber dann die Erleuchtung: 
Uff – also bin ich doch nicht zu blöd einer Bauanleitung zu folgen... So - das hat Spaß gemacht! Zu einem Funktionstest komme ich heute nicht mehr. Das gibt's dann in der nächsten Folge. Allerdings wird es wohl nichts damit, den Arm für das Schachbrett zu nutzen, denn dazu ist der gute kleine Robbi einfach nicht groß genug:
 
So - nun freue ich mich schon darauf, etwas mit dem Roboterarm zu spielen. Als nächstes steht dann wohl die Ansteuerung mit Mikrocontroller oder Computer an, auch wenn ich mir das USB-Interface nicht dazu gekauft habe, dürfte das wohl nicht allzu schwierig werden.

PS: habe ich schon mal erwähnt, dass das Interface zum Platzieren von Bildern in dieser Blogger-Software eine Vollkatastrophe ist? Gut, das ich HTML kann...

Samstag, 26. Januar 2013

Schachcomputer Reparatur

Nach langer Bloggingpause gebe ich mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Einen konkreten Anlass gibt es auch: Ich habe ein tolles neues Spielzeug geschenkt bekommen – einen alten Schachcomputer (Danke Kathi&Josef)! Inklusive großem Magnetsensor Holzschachbrett, Figuren, Computermodul und zwei Programm-Modulen (ESBII und Mephisto II). Vermutlich ist es ein Mephisto ESB II. Baujahr dürfte so Anfang/Mitte der Achziger liegen. Hier ein paar Impressionen:


 

Einschalttest

Leider hatte sich das Netzteil nicht gleich gefunden, so dass wir hier zuerstmal ein wenig Spannungsversorgunsraten spielen müssen. Das Handbuch schweigt sich dazu leider aus. Im Netz habe ich zumindest für das Grundmodul was gefunden, allerdings war mal von 6.5V DC und mal von 8.5V AC die Rede. Ich nehme an DC dürfte es tun – immerhin kann man das Grundgerät auch mit 4 AA Zellen betreiben. Mit einem Baumarkt-Steckernetzteil habe ich das Ding bei 9V in äußerlich zufriedenem Zustand. 6V schienen nicht zu reichen und 7.5 führten zwar zu Funktion, aber extrem müde glimmenden LEDs – also 9V. Nun leuchtet die grüne LED in der Ecke und zwei Rote blinken fröhlich. Hm – was mag das heißen? Also schreiten wir zum Äußersten: Blick in die Anleitung werfen. OK, das ist normal. Das Ding will uns sagen, dass wir nun die Figuren aufstellen sollen. Gesagt, getan und hier sind sie:

Aber hoppla – was will mir die LED bei H4 sagen?

 

Diagnostik

Laut Anleitung sollten nur dort LEDs blinken, wo die Aufstellung noch fehlerhaft ist. Und im Großen und Ganzen war das auch so – fehlt noch eine Figur, blinkt es dort (nach jedem Reset). Und wenn ich eine Figur mitten aufs Brett stelle blinkt es dort auch – weil es leer sein sollte. Also glaubt der Compi wohl, da stünde eine Figur. Bevor wir aber zum Werkzeug greifen erstmal ein systematischer Test. Mit der "List" Taste kann man eine Stellungskontrolle durchführen. D.h. nach jedem Tastendruck wird auf dem Display und per LED angezeigt, welche Figuren sich nach Meinung des Computers wo befinden (bzw. sollten). Auch hier das gleiche Bild: H4 ist mit einer dem Compi unbekannten Figur besetzt.

Nächster Test: Alle Felder rund um H4 mit Figuren bestücken uns sehen, ob er sie detektiert. Ja, tut er. Hier z.B. für G3:

Habe dann noch systematisch alle Felder getestet, die nichts enthalten sollten und bis auf H4 gab es keine weiteren Probleme. Die akustische Prüfung hat auch nicht viel gebracht: Für alle Felder hört man ein sehr leises klick wenn man die Figur vom Feld entfernt. Bei H4 scheint es auch zu gehen, wenn ich auch den Eindruck habe, dass es erst ab dem 3. Versuch wirklich hörbar wurde - kann aber auch Einbildung sein. Wie auch immer – Diagnose: defekter Reed-Kontakt.

Frisch ans Werk

Die Bodenplatte wird nur von ein paar Holzschrauben gehalten, die waren schnell entfernt. Nun kann man die Schublade herausnehmen und ein weiteres Abdeckbrett entfernen, so dass man freie Sicht auf die Unterseite der Platine bekommt:



Und 16 Schäubchen später dürfen wir die Oberseite bewundern:




Überraschung: da sind je zwei Reedkontakte pro Feld! Das hätte ich nicht erwartet. Zudem sind sie parallel geschaltet. Soll das sicherstellen, dass auch leicht verschobene Figuren erkannt werden? Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich alle 64 durchgemessen und alle waren offen – außer H4.
Und weil ich (a) ein Glückspilz bin und (b) alles kaufe/horte, das mal zu einer Bastelei gut sein könnte und nicht viel kostet habe ich tatsächlich Reedkontakte da! Ja, Judith – die sind wirklich mal zu was gut!  :-))))
Nach eingehender visueller Inspektion war ich mir 100% sicher, welcher der beiden Kontakte hängt und getauscht werden muss. Also raus damit, nachmessen, den anderen auslöten und den ersten sowie einen neuen wieder rein. Alles zusammenbauen und – Trommelwirbel – es geht wieder!
Hier zum Beweis ein kleines Probespiel (nicht lachen, waren nur mehr oder weniger zufällig Züge, zum Testen):

Alles was jetzt noch fehlt ist eine kleine Politur mit Öl oder anderer Holzpflege und dann ist er wie neu! Die nächste Herausforderung besteht nun darin das Ding wenigsten einmal in die Knie zu zwingen. Ich bin nämliche kein so begnadeter Schachspieler. Oder vielleicht könnte man einen Roboterarm bauen, der z.B. GNUchess gegen den Mephisto antreten lassen kann? Reizvoll, aber nicht heute...

Sonntag, 25. November 2012

"Bastelparadies"

Hi zusammen :-)

Nachdem hier längere Zeit Flaute war, wieder mal ein kleiner Eintrag. Ich bin ja im Mai umgezogen und habe endlich ein eigenes Büro/Bastelzimmer. Nach anfänglichem Provisorium ist es jetzt soweit fertig und richtig gemütlich geworden. Es erfolgen ein paar Fotos zur "Dokumentation" ;-). Ich freue mich schon auf viele Stunden ausgelassenen "Makens" und "Hackens" und auf hoffentlich viele daraus resultierende interessante Posts.

Das ist der Blick auf die Arbeitsplätze: Links Büro/Computer, rechts Bastetlisch mit Zusatzregal für das wichtigste Equipment (Oszi Hameg 1505 analog, Computeroszi 32 MS/s, 4-Kanal Labornetzteil, Heißluft-Rework-Lötstation, Lötstation). Darüber hinaus gibts bis unter die Decke jede Menge Stauraum für mein ganzes Bastelzeug.

Das ist die Area zum Relaxen und Chillen, Kaffe-Trinken oder einen 18-jährigen Single Malt genießen. Gleichzeitig auch unsere Gästecouch, auf der es sich ganz bequem schläft. Wer also, Lust hat, zum Basteln übers Wochenende zu kommen - nur zu ;-).

Hier nochmal eine Großaufnahme des Bastelbereiches. Das Netzteil hat so große Filtercaps und einen riesigen Ringkerntrafo drinnen, dass es beim Einschalten in 50% der Fälle den FI-Schalter raushaut. Daher der Einschaltstrombegrenzer in der Steckdosenleiste ganz links - funktioniert super (NTC in Serie zum Verbraucher und Relais parallel zum Primärkreis). Auch eines meiner fast fertigen Projekte ist zu sehen :-) - Blogpost dazu ist noch im Entwurfstadium. Vielleicht schaff ichs demnächst.
So Leute, das wars auch schon wieder. Ich weiß - ein kurzes Intermezzo, aber immerhin. Es würde mich freuen, wenn hier bald wieder mehr Leben herrscht. Ach ja, einen coolen Namen fürunser Blog brauchen wir auch noch.

PS: Ach ja, ich hab vergessen zu erwähnen, dass ich als Bastelplatzbeleuchtung eine 2700 Lumen Röhre montiert habe. Wenn man die anschaltet sticht es in den Augen, aber dann gehts ;-).