Dienstag, 29. Dezember 2015

Neuer Server

Ich hatte einen Server. Naja eigentlich war es kein Server, sondern ein stinknormaler PC, auf dem ich ein Debian LINUX laufen hatte. Er diente mir im Wesentlichen als Fileserver – z.B. um meine Daten vom Laptop zu synchonisieren. Kürzlich hat er den Geist aufgegeben, was mich sehr verdross! Eine Weile habe ich meine Daten halt mit der USB Platte gesichert, die zuvor das Server-Backup war, aber so richtig glücklich war ich damit nicht. Ein Sync ist schöner und auch die Möglichkeit sich von außen einzuloggen vermisse ich schmerzlich.

Der Neue

Also musste ein neuer Server her. Und so hab ich recherchiert. Zunächst dachte ich an eine NAS-Box, z.B. QNAP TS543 oder Synology DS415 oder sowas. Das sind schöne Geräte, aber halt keine so richtigen Server in dem Sinne, dass ich das Betriebssystem komplett unter Kontrolle hätte. Ja - das kann man hacken und so, aber eigentlich will ich nur einen Server und kein riesen Projekt daraus machen. Und so habe ich angefangen "richtige" Server anzuschauen und bin dabei auf eine sehr schöne Alternative gestoßen, die ich mir dann besorgt habe: HP Proliant Microserver Gen8. Dazu zwei WD-Red Server Platten mit je 4TB und eine 128GB SSD als Systemplatte. Hier mal einige Impressionen:




 


Hardware

Zunächst mal das Gerät erkunden. Der Server ist ein hübsches Würfelchen von ca. 25cm Kantenläge. Die Kiste hat vier Festplatten Bays, die von vorne zugänglich sind und einen RAID Controller (für den es aber leider keine Treiber in Debian gibt) jede Menge USB-2.0 und USB-3.0 Buchsen, 2 vorne und eine direkt auf dem Motherboard - davon später mehr. Ein VGA-Port ist noch da und drei Gigabit Ethernet Ports. Die Harddisk Bays verschwinden hinter einer netten silbernen Klappe und so sieht das Ganze dann ausgesprochen aufgeräumt aus. Beim Aufschrauben merkt man sofort - das ist ein Profigerät und kein Spielzeug: Alles fühlt sich stabil an, hinter der Frontklappe findet sich ein Torx-Schlüssel zum Lösen der Geäuseschrauben, die dann zur größeren Bequemlichkeit auch noch große Plastik-Griffchen haben. Deckel ist schnell ab und das Innenleben ist durchaus eng gepackt, wirkt aber sehr aufgeräumt.
Die Rechnerei übernimmt ein Celeron G1610T Prozessor mit 2.3 GHz und zwei Cores. Kann man aufrüsten, muss man aber nicht (und so zieht er nicht so irre viel Strom). 2GB RAM waren schon dabei, 8 weitere habe ich noch nachgerüstet und so denke ich, dass die Kiste meinen Bedürfnissen problemlos gerecht werden sollte.
 

iLO – intregrated Lights Out

Woran man dann wirklich merkt, dass man kein Desktop System, sondern einen richtiger Server vor sich hat ist der iLO Port. Das ist einer der drei Ethernet Ports, der ausschließlich der Fernwartung gewidmet ist. Beim Booten zeigt der Server an, welche IP dieses Interface hat und man kann sich dann via https (oder ssh) verbinden:

Sobald man eingeloggt ist, erschließt sich dann die Wunderwelt der Server-Fernwartung. Hier z.B. eine simple Systemübersicht:
Und wenn ich wissen will, wie warm es im Gehäuse ist voila:
iLO bietet aber noch viel mehr. Z.B. eine virtuelle Textkonsole, die Möglichkeit virtuelle Medien zu mounten (z.B. ISO-images) oder eine recht umfassende Konfigurierbarkeit mittels Scripting und XML Files. Das klingt nach einer schönen Spielwiese. Für mich natürlich nur Spaß , aber wenn man eine Halle voller Server-Racks hat sind das lebenswichtige Funktionen.

Bevor es richtig losgeht habe ich noch das BIOS aud den neuesten Stand gebracht und mir eine Million Handbücher von der HP-Seite geladen. Das nenne ich mal vernünftige Doku.

Über das iLO könnte man alleine schon zig Blog Einträge schreiben. Es hat eine Userverwaltung, man kann SSH Keys hinterlegen, das Event-log zeichnet alles Wissenswerte auf, ich kann den Server remote starten, reseten und herunterfahren, auch wenn es das OS nicht will, oder hängt. Zudem erfahre ich, wie es der CPU, den Platten und so ziemlich allen anderen Gerätschaften gerade so geht. Auch Firmware Upgrades gehen über das Web Interface und falls das mal in die Hose gehen sollte, verfügt das Gerät über ein redundantes ROM, so dass die letzte BIOS Version für den Notfall noch da ist. Hätte ich mehrere solche Server könnte ich das ganze Rudel in einem Rutsch upgraden oder herunterfahren, denn die iLOs reden miteinander (iLO Federation)

-> Nerd Heaven!

Fortsetzung folgt...

3 Kommentare:

  1. Cooles Teil :-) freu mich schon, mehr zu erfahren. Gebraucht oder neu? Auch ich hab Zuwachs. Hab mir endlich einen Pi2 geholt. War nach der Arbeit beim Conrad. Hätte schlimmer kommen können ;-)

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  2. Ja - ich find ihn auch cool! War neu - ist erstaunlich billig. Das Grundmodell bekommst du derzeit für ca. 220,-. Dazu kommen dann Platten, SSD und Speicher – je nach Wunsch.

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  3. Ich habe einen alten Homeserver, der für meine Zwecke nicht mehr gut ist und mochte den ersetzen.

    Ich habe jetzt gedacht einen professionellen mini rack Server zu kaufen. Dieser soll einen Webserver, UniFi Network Controller und IOBroker beinhalten. Mich interessiert jetzt was ich da mindestens an Hardware brauche?

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