Eigentlich wollte ich das defekte Netzteil aufschrauben und mal drinnen nach dem Fehler schauen, aber heutige Laptopnetzteile kann man nicht aufschrauben, denn die Gehäuse sind verklebt oder Ultraschallverschweißt. Also wäre nur Aufschneiden mit dem Multimaster gegangen und darauf hatte ich keine Lust. Ohnehin habe ich als langjähriger Thinkpad Fan ein Sammelsurium ausrangierter Netzteile rumliegen, die ich nach der Entsorgung der alten Laptops behalten hatte. Die nicht ganz so antiken darunter haben auch, wie die aktuelle Generation, 20V Spannung. Nur hat Lenovo ca. 2013 mal wieder den Stecker gewechselt. Früher war er rund, heute schaut er aus wie ein USB-Stecker. Aber das sollte sich doch umlöten lassen - oder? Also zunächstmal den neuen Stecker genauer anschauen. Außen Metall, dann gelbe Isolation. Innen dann Metall und ein kleiner Pin in der Mitte. Pin? Der ist bei dem geringen Durchmesser doch nie und nimmer für den Strom gedacht - oder? Also googeln: Das Thinkwiki hat hier erhellendes zu berichten: Dieser Pin ist über einen Widersatand mit der Außenseite des Steckers (GND) verbunden. Der Wert des Widerstands signalisert dem Laptop dann wieviel Wums das Netzteil hat und wieviel Strom er sich entsprechend beim Laden genehmigen darf.
Netzteillleistung Widerstand
45 W 120 Ω
65 W 280 Ω
90 W 550 Ω
135 W 1 kΩ
170 W 1.9 kΩ
65 W 280 Ω
90 W 550 Ω
135 W 1 kΩ
170 W 1.9 kΩ
Mein Netzteil hatte 90W und sollte also einen Widerstand von 550Ω zwischen Außen und den Signal-Pin haben und eine schnelle Nachmessung ergab, dass das auch der Fall ist. In der Bastelkiste lag noch ein altes 90W Netzteil mit dem früheren Rundstecker Also altes Kabel ab und schon steht der Empfänger bereit zur Kabeltransplantation:
Das Kabel am defekten Netzteil ebenfall kappen und dann kann es losgehen. Aber erstmal: muss ich nun eigentlich einen Widerstand raussuchen? 550Ω hab ich nicht, denn ich hab nur eine E24 Reihe vorrätig - ob 560Ω auch OK sind? Und was ist die Toleranz? Aber erstmal Kabel abisolieren und nachmessen, welcher Teil des Kabels eigentlich mit was verbunden ist. Oha - da sind nur 2 Adern. Der Widerstand steckt wohl im Stecker - das wäre praktisch, denn dann muss ich mich garnicht darum kümmern. Also mal nachmessen:
OK - passt. Also keinen Widerstand suchen :-)
Lötkolben anwärmen, Schrumpfschlauch zurechlegen und los geht's:
Nicht sonderlich schön, aber tut, was es soll. Perfekt.
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