So – wie versprochen werde ich mir nun mal die Funktionsweise der KEMO Lichtschranke genauer ansehen. Hier erstmal die Früchte meiner Arbeit in ganzer Pracht:
Sender
Die Schaltung sieht simpel aus: Drei Transistoren, die sich wohl gegenseitig beeinflussen. So aus dem Bauch heraus vermutlich einfach irgendein simpler Oszillator. Und bevor ich mir das Hirn heißdenke schauen wir uns das erstmal in der Praxis an. Schon mit bloßem Auge kann man sehen, daß die IR LEDs ein klein wenig sichtbares Licht abgeben, wenn man 9V auf die Schaltung gibt. Die Digitalkamera ist offenbar richtig IR empfindlich und so sieht man die LEDs hübsch aufleuchten:
Also messen wir doch mal das Signal von Masse gegen einen LED-Pin:
OK – also ein Rechteckgenerator mäßiger Qualität. Soweit keine große Überraschung. Nochmal Blick auf die Schaltung und ein wenig Nachlesen zeigt: Das ist wohl eine astabile Kippschaltung aka Multivibrator (da war mein uralter Beuth mal richtig nützlich). An dieser Stelle ist mir der Sender langweilig geworden.
Empfänger
Hier fällt erstmal der IC ins Auge: U2531B. Hm – nie gehört. Also Tante Google fragen und so bin ich auf ein Datenblatt gestoßen, daß aussieht, als stamme es aus der Zeit unserer Urväter und mir verrät, daß es sich hier um einen integrierten Verstärker für IR Fernbedienungen handelt, den die vor Aeonen von Jahren pleite gegangene Telefunken hergestellt hat. Der Rest der Schaltung scheint wenig aufregend. Also mal das Oszi dran und schauen, was sich auf Pin 3 (PCM) so tut. Wenn ich richtig liege, sollte hier ja das Übertragene Signal rauskommen:
Au weia – das könnte Julian vermutlich schöner zeichnen! Aber immerhin scheint es ein Signal zu sein. Nur warum hat es fast die doppelte Frequenz des Senders? Hm – vielleicht liegt es daran, daß der Sender nicht wirklich direkt auf den Empfänger ausgerichtet ist, sondern einfach irgendwo auf dem Schreibtisch rumliegt? Das Ding scheint nämlich ganz schön Sendepower zu haben, denn ich kann die Lichtschranke auf kurze Distanz nicht mit meiner Hand unterbrechen, sondern muß die Lichtquelle abschalten, oder unter den Tisch halten.
Aber zurück zum empfangenen Signal, diesmal sauber ausgerichtet:
Ah – so soll das aussehen! Hatte ich da vorher eine Reflexion an der Wand oder sowas mit im Bild?
Habe noch etwas herum experimentiert, um das zu Klären. An eine Reflexion glaube ich nicht mehr, da das Phänomen auch auftritt, wenn man die Linse drauf macht und dann die Ausrichtung nicht exakt stimmt. Vielleicht schwingt da irgendwas selber mit? Oder hat es evtl. was mit dieser ominösen Schaltung mit dem FT1 zu tun? Jedenfalls wird das Output Signal doppelgipflig bis komplett verdoppelt, sobald man nicht direkt zielt, sondern von der Seite einstrahlt. Verstehe ich gerade nicht, aber das könnten man ja mal zusammen weiter erforschen...
PS: Nun ist mir zwar grob klar, wie die Lichtschranke funktioniert, aber den Sinn dieses "Seitenstrahlers" FT1 hab ich immer noch nicht kapiert. Warum in aller Welt sollte eine "Infrarot-Grundbeleuchtung" eine "Reichweitenreduzierung bei völliger Dunkelheit" verhindern???
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