Komischer Titel für einen Beitrag, ich weiß. Ich hatte ja schon erwähnt, dass der Besuch der MakeMunich mit Philipp zusammen seine Spuren bei mir hinterlassen hat. Besonders angetan war ich vom bq-Stand, der unter anderem neuen 3D-Drucker Hephestos 2 präsentiert. Verfügbar und erschwinglich, für 850 Euronen... Hat ziemlich gute Kritiken soweit, großes Buildvolume, Auto-Bed-Levelling und als Einsteiger sicherlich interessant und als Highlight war Tom Sanladerer höchstpersönlich anwesend, dessen Youtube-Kanal ich natürlich als hoffentlich zukünftiger 3D-Druckerbesitzer abonniert habe ;-). Er wurde ja unlängst von bq angeheuert, wie er auch in seinem Channel erklärt. Hab ein bisserl geblauscht, war ganz nett. Ist der erste Youtuber aus meinen vielen Abos, den ich persönlich kennengelernt habe. Der Drucker kommt als Kit (siehe Foto) und wurde auf der Messe von einem jungen Mann in ca. 2 Stunden komplett aufgebaut - cool.
Aber ich Schweife ab. Ja, ein 3D-Drucker wäre schon schön. Ist aber groß und dann doch relativ teuer. Vielleicht gibt es ja was "Kleineres", das mein Herz erwärmen könnte? Tja, und das fand ich dann... Zuerst einige schöne Bücher am dPunkt Stand und dann noch folgendes Ding auf dem Filmchen unten, dann war's um mich geschehen:
Ja genau: LEGO Mindstorms EV3... seit er rausgekommen ist spiele ich schon mit dem Gedanken mir das Set 31313 zu holen, aber er war mir immer zu teuer. Aber: dieses mal war es anders :-). Ich hatte noch vom braven Christkind (meiner Eltern...) genau 350 EUR, für die ich bis zu diesem Augenblick keine Idee hatte, wie ich sie denn ausgeben könnte. Dada... komischer Zufall ;-), das Set kostet genau 349 Euro. Der Entschluss war also gefasst. Ich ließ ihn noch ein paar Tage reifen und begann zu recherchieren. Vielleicht doch besser die Education-Version 45544 oder doch die Home-Edition. Education ist noch einiges teurer (ca. 430 Euro) und die SW kostet dort noch extra (Class-Room Lizenz halt). Außerdem ist das Education Set besonders dadurch teuer, da es den LiIon-Akku für 100 Euro enthält... Außerdem sind etwas andere Sensoren dabei. Hmm... Was tun? Dann fand ich folgende Seite "Lego Mindstorms EV3 Comparison" auf github und musste Schmunzeln wozu man Python alles verwenden kann. Das Projekt generiert eine Delta-Aufstellung der beiden Sets und generiert auf Wunsch auch gleich eine automatische Bestellung der Teile auf der Lego Seite, cool. Außerdem gibt es Links auf weitere "Brick"-Seiten, wo man die fehlenden Teile kaufen kann.
Zusätzlich habe ich noch festgestellt, dass die PDFs der Bauanleitungen für die Education-Modelle frei verfügbar sind. Programmieren will ich die Dinger eh selber (am besten mit Linux ev3dev). Damit war klar, ich hol mir die Home-Edition. Gleich im Lego-Store München Pasing angerufen und ein Set weglegen lassen, nach der Arbeit mit S-Bahn vorbeigefahren und Set mitgenommen. Hab mir gleich noch den Gyro-Sensor und den Ultraschallsensor mitgenommen, den hatten sie dort lagern für je 35 Euro. Im Lego Online-Shop sind die aktuell nicht lieferbar und über Amazon/Ebay etc. gibt's die Dinger nur überteuert für mehr als 50 Euro. Alles gleich was gespart ;-). Die Teile, die man fürs Education-Set zusätzlich braucht hab ich mir über Brick-Owl (eine Meta-Suchmaschine für Legoteile, die auch ganze Set-Inventories anzeigen kann und einen weltweit an Brick-Shops weitervermittelt) geholt, die Delta-Aufstellung bekommt man sehr übersichtlich auf Rebrickable. Die Links hierfür fand ich auf der oben erwähnten github-Seite.
Dann folgte das Übliche: ersten Roboter aufbauen, Software runterladen und spielen. Mein 7-jähriger Sohn hatte mindestens genauso viel Spaß wie ich. muss ihm nur noch klarmachen, dass es MEIN Mindstorms ist ;-). Ich erspare hier die langweilige Auflistung des Lieferumgfangs, der Leistungsdaten, etc. Das wurde im Netz bereits zur Genüge behandelt.Gesagt sei nur, das Ding ist echt geil :-). Auch ohne Computer lässt sich das Ding rudimentär über den Brick direkt programmieren bzw. mit der Infrarotfernsteuerung oder über Bluetooth und Android/iOS App fernsteuern - was allein für Jüngere schon ziemlich Laune macht.
Aber mein Sohn will natürlich gleich was eigenes bauen, und zwar einen Drachen. Den hat er auch im Kopf geplant und den Oberteil mit Flügeln selbst konstruiert. Das Ding ist echt cool geworden.
Ich bin nun für die Beine und das Laufen verantwortlich, hab dafür aber nur mehr einen mittleren Motor zur Verfügung, hmmm. Die beiden großen brauchen wir für die Flügel ;-). Aber mit etwas Geschick und Inspirationssuche bei diversen Onlinequellen, hab ich eine "lauffähige Lösung" gebaut (Video als Beweis, dass das Ding echt läuft). Natürlich reicht das meinem Sohn nicht, er will auch rückwärts und lenken können - das geht halt mit einem Motor schwer. Daher hab ich gleich einen zweiten bestellt - der kommt morgen ;-).
Übrigens: die ganze Firmware des auf Linux basierenden EV3-Bricks ist quelloffen und auf der Lego Seite zum Download verfügbar. Zusätzlich verschiedenste SDKs für neue Sensoren, Firmware und Kommunkation. Auch die Hardware ist komplett offen, alle Schältplane, sogar die Ladeschaltung des Akku! Das gibt es bei so einem Produkt selten, macht es aber extrem attraktiv für Hacker.